(HAT) Wo trifft Chemieunterricht auf bayerische Esskultur? Richtig: Beim Brezenbacken! Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 10aII und 10b tauschten jüngst den Bunsenbrenner gegen den Backofen und den Messzylinder gegen die Rührschüssel, um in einem ebenso unterhaltsamen wie lehrreichen Projekt die Wissenschaft des perfekten Laugengebäcks zu erkunden.

Das Projekt startete mit der Zubereitung des Hefeteigs. Was einfach klingt, entpuppte sich schnell als erste große praktische Herausforderung. Hier galt es, die Konsistenz zu meistern. Manch ein Teigbrei widersetzte sich hartnäckig der Formbarkeit. Die Schüler bewiesen Fingerspitzengefühl – und oft auch eine Prise Humor – und mussten entweder mit mehr Wasser oder mit mehr Mehl nachhelfen.

Doch das Projekt lieferte nicht nur Einblicke in die Backkunst. Nebenbei wurden fundamentale Alltagskompetenzen geschult. Eine der überraschendsten Erkenntnisse des Tages war für einige Jugendliche die Funktion des heimischen Backofens. Fragen wie „Wie schaltet man den Ofen ein?“ führten zu spontanen, aber notwendigen Einweisungen in die moderne Küchentechnik.

Die Königsklasse der Chemie: Die Brezenlauge

Der wissenschaftliche Höhepunkt war zweifellos der Umgang mit der Brezenlauge. Nach einer eindringlichen Besprechung der Sicherheitsvorkehrungen (Schutzbrillen und Handschuhe waren hier Pflicht!) tauchten die Schüler ihre kunstvoll geformten Teiglinge vorsichtig in die Lauge. Diese Präzisionsarbeit erforderte Konzentration und Respekt vor der Chemie.

Das Dufterlebnis und die Belohnung

Danach kamen die Brezen in den Ofen. Die goldbraunen, salzbestreuten Ergebnisse konnten sich sehen und schmecken lassen.

Das Brezenbacken war somit weit mehr als nur ein Kochkurs. Es war eine praktische Anwendung von Chemie, ein gutes Miteinander sowie ein unerwartetes Training von Alltagskompetenzen. Und am Ende waren sich alle einig: Noch nie hat ein chemisches Experiment so gut geschmeckt!