(WL) Stressminderung, Ausbildung von Empathie, Gedächtnistraining, Verbesserung der Rechtschreibung oder gesteigerte Kreativität: Regelmäßiges Lesen bietet viele Vorteile und fördert die unterschiedlichsten kognitiven und sozialen Kompetenzen.

Umso beunruhigender ist es, dass das Medium Buch in Zeiten der Digitalisierung immer mehr an Bedeutung verliert. Während Kindergartenkinder noch gerne Geschichten vorgelesen bekommen, schwindet die Lust am Lesen mit den Jahren immer mehr. Bereits in der Mittelstufe lesen nur noch wenige Schüler regelmäßig Bücher.

Diese Tatsachen griffen der Mainburger Kindergarten Schneckenheim und die Staatliche Realschule Mainburg auf und riefen eine Kooperation ins Leben, bei der Schüler der achten Klasse einmal im Monat in den Kindergarten kommen dürfen – mit vorbereiteter, altersgerechter Lektüre. Dreißig Minuten lang tauchen sie gemeinsam mit den Kindergartenkindern in fremde Welten ab, staunen mit ihnen über den Mut der Hauptfiguren oder zeigen einander, wie laut ein Löwe brüllen kann. So werden beide Altersgruppen (wieder) an das Lesen herangeführt und erfahren, wie viel Spaß das gemeinsame Entdecken einer Geschichte machen kann.

Vielleicht, so die Hoffnung der Lehrer und Erzieher, hinterlassen diese Erlebnisse ihre Spuren und führen dazu, dass die Lust am Lesen bei den Kindern und Jugendlichen erwacht.