Alle zwei Jahre vereint der LEV in einem Festakt die Realschulfamilie.
Zu diesem trafen sich am Freitag, 1. April 2022, die Realschuleltern mit der gesamten Realschulfamilie (Realschulabteilung des Kultusministeriums, Ministerialbeauftragten der Regierungsbezirke, Verband der Realschuldirektorinnen und Realschuldirektoren VBR und Lehrerverband brlv).



Festredner des Festakts war Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo.
Prof. Piazolo ging in seiner Rede auf die Bedeutung der Realschule ein und auf die gemeinsamen Anstrengungen während der Pandemie. Die Corona-Zeit habe gezeigt, dass der digitale Unterricht so gut sein könne, wie er wolle, „Schule ist mehr als das Vermitteln von Können. Es ist das Zusammenkommen und der Kontakt“. Und das könne durch nichts ersetzt werden.  Es gehe nicht nur darum, Lernrückstände aufzuholen, sondern sich auch um die psycho-sozialen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler zu kümmern.

Seit über 60 Jahren vertritt der LEV-RS die Interessen der Eltern innerhalb der Realschulfamilie. Zum 64. Landeselterntag des Landeselternverbands Bayerischer Realschulen (LEV-RS) trafen sich am Samstag, 2. April 2022, unter dem Motto „Schule und Generation Z“ Elternbeiräte aus ganz Bayern mit weiteren Vertretern der bayerischen Realschulfamilie an der Staatlichen Realschule in Kösching.  Stellvertretend für den Regierungsbezirk Niederbayern nahmen an diesem Veranstaltungswochenende Fr. Waindinger (Bezirksvertreterin Ndb.) und Fr. Heinzinger (EB-Vors.) teil.
An diesem Tag wurden auch einige Vorstandsämter neu besetzt. Melanie Plevka ist jetzt neue Landesvorsitzende. Sie folgt auf Andrea Nüßlein, die dieses Amt sechs Jahre lang inne hatte.

Die Generation Z, jene Kinder und Jugendlichen, die in den Jahren zwischen 1995 und 2009 geboren wurden, stand im Mittelpunkt des Impulsvortrags der bisherigen Landesvorsitzenden des Verbands, Andrea Nüßlein. Laut wissenschaftlicher Untersuchungen sei diese Generation abenteuerlustig und impulsiv, neugierig und offen, aber auch mit einer Scheu vor Entscheidungen ausgestattet. Ständig „online“ zu sein sei für diese Generation normal – aber auch Basis für Ängste und Unsicherheiten. Wie diese Generation von Eltern und Schule auf ihrem Weg ins Leben sinnvoll unterstützt werden könne, stand im Mittelpunkt des weiteren Verlaufs der Tagung.
Die Generationen ändern sich stetig, aber viele Werte bleiben gleich. So bleibt es Aufgabe der Eltern, für ihre Kinder ein Anker in einer komplizierter werdenden Welt zu sein.

Was kann die Schule leisten? Dort prallen zwei Generationen aufeinander, die gegenseitiges Verständnis aufbauen sollten. Es kommt die wichtige Rolle der Lehrkräfte ins Spiel. Warum werden sie mehr denn je gebraucht, obwohl doch die heutige Jugend mit nur einem Mausklick Antworten auf alle Fragen bekommen kann? Die Lehrkräfte sollen Wissen vermitteln, dessen Anwendung mit den Schülerinnen und Schülern üben und die Vermittlung der digitalen Kompetenzen in den Vordergrund stellen. Dazu müssen sie aber verstehen, was die Jugend von heute braucht. Die Schülerinnen und Schüler brauchen Unterstützung darin, wie man Wissen anwendet, es in einen Kontext bringt, den Wahrheitsgehalt verifiziert, Quellen hinterfragt und sich eine umfassende Meinung bildet. Es muss auch ein Bewusstsein geschaffen werden, wie die Mitmenschen aus anderen Generationen ticken, welche Werte es gibt, was im Arbeitsleben gefordert und erwartet wird. Schule sollte mehr und mehr zu einem „Trainingsplatz“ für die „echte Welt“ werden, in der wir demokratisch, weltoffen, reflektiert und rücksichtsvoll miteinander umgehen und die Vorteile, die der technische Standard mit sich bringt, bestmöglich nutzen. Dazu sind Änderungen für die Zukunft notwendig, um modernen und innovativen Unterricht gestalten zu können.

Weitere interessante Vorträge waren an diesem Veranstaltungswochenende noch zu hören von:

  • Lindemann aus der Abteilung Bildung des Verbands der bayr. Wirtschaft
  • Schweizer, Beauftragte für Berufsausbildung u. Qualitätssicherung der IHK Nürnberg
  • Stipberger, Realschullehrer und Berater für digitale Bildung in der Oberpfalz
  • Grußworte aus der Politik, KM und befreundeten Verbänden

Letzter Tagungspunkt war die Abstimmung zahlreicher Anträge der Elternvertreter aus den Mitgliedschulen des LEV-RS. Der Landeselternverband hat nun die Aufgabe, die Forderungen mit in die politischen Gremien zu nehmen.
Die Festreden sowie Präsentationen des LET finden Sie auf www.lev-rs.de